Berlin ist im Sommer 1948 das potentielle Epizentrum eines weiteren Weltkrieges. Hiroshima, die Währungsunion Berlin-West und der Ausstieg der Sowjets aus dem Kriegskontrollrat sind keine paar Wochen alt, da sieht sich Berlin-West mit der Blockade der Russen konfrontiert. Jetzt kann jeder kleine Funke den dritten Weltkrieg heraufbeschwören.
Ob der Kriminalbeamte Sydow sich dessen bewusst ist, als er die von einer Rangierlok überfahrene Dame des 'horizontalen Gewerbes' besorgt betrachtet, sei dahin gestellt. Aber er macht sich doch ein paar Gedanken mehr als sein Vorgesetzter, der diesen Fall gern als bedauerlichen Selbstmord abheften würde.
Der nicht ohne Schäden und Verluste über den Krieg gekommene adlige Beamte, der 1943 aus Deutschland floh, zählt allerdings nur allmählich Eins und Eins zusammen. So kommt es, dass eine besondere Spezies West-Berliner Asylanten in Verwirklichung eines teuflischen Plan B nicht nur ungehindert einige Verwirrung, sondern zunächst auch einige Blutbäder anrichten.
Die von Autor Klausner erzählte Kriminalgeschichte, die Ende August des Jahres 1948 inhaltich als Countdown einer unsicheren, finsteren Zukunft entgegenschlittert, hat jedoch auch eine Vorgeschichte. Sie beginnt in der ukrainischen Schlucht Babyn Jar, in der ein erst 15-jährige Rabbinersohn nur durch Zufall der Massenexekution entgeht. Sie führt über letzte Szenen im Führerbunker in den Berliner Ministergärten und mündet in eine bizarre Aufbruchsstimmung fanatisch Gestriger in der frisch gebackenen Frontstadt Berlin.
Wie es auch hätte sein können...
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