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Antal Szerb
"Die Pendragon-Legende"
DTV Dezember 2004
ISBN 3-423-24425-9
14,50 €

Von Rosenkreuzern, Gaunern und Gespenstern

von Barbara Keller


Als Janos Bátky, gebürtiger Ungar und Dr. der Philosophie, Lady Malmsbury-Crofts Einladung in ihren Londoner Salon halbherzig annimmt, lernt er den sagenhaften Earl of Gwynned kennen. Die Freude ist groß, als der als menschenscheu bekannte Adlige ihn zu Studienzwecken auf sein Schloss nach Llanvygan, Wales, einlädt. Doch auf Schloss Pendragon geschehen seltsame Dinge: Der mürrische Earl züchtet, dem Geheimnis der Unsterblichkeit auf der Spur, seltsame Wesen namens Axolotl. Ein greises Phantom treibt mordend sein nächtliches Unwesen und Erbschleicher begehen die Fassade der unheimlichen Gemäuer als wären es beschauliche Wanderwege. Janos Bátky, den das ihm entgegengebrachte Vertrauen des Earls zunächst schmeichelt, fühlt sich zunehmend bedroht. Sein beharrliches Bleiben bewirkt nicht zuletzt die schöne Cynthia, Nichte des Earls.

Wer sich auf die "Pendragon-Legende" einlässt, muss sich auf einiges gefasst machen. - Auf Grusel, Mystik allemal, auf eine spannende Detektivgeschichte á la James Bond und einen Ausflug in die geistige Welt des 18. Jahrhunderts mit seinen Alchimisten, Rosenkreuzern und Präfreimaurern.

Der unnahbare Earl of Gwynned teilt mit Professor Bátky ein ganz spezielles Interessengebiet: die Mystik des 17. Jahrhunderts. Aus Sympathie und dringendem Schutzbedürfnis bietet er ihm Studien in seiner einzigartigen Bibliothek auf Schloss Pendragon an. Währen Bátky bei seinen literarischen Ausflügen auf die seltsame Familiengeschichte der Pendragons aufmerksam wird, nehmen ihn zunehmend auch die an Dramatik gewinnenden Ereignisse auf dem einsam adligen Landsitz gefangen.

Als Bátky mit dem aufgeweckten Osborne, Neffen des Earls, und mit Haudegen Maloney nächtens dem unheimlichen Phantom nachjagt, geraten die Herren auch in die alte Burgruine Pendragon. Durch Geheimgänge gelangen sie in die Familiengruft der Pendragons und das Grabmahl von Asaph Christian, Earl von Gwynned. Seine vor Jahrhunderten kunstvoll errichtete Grabstelle ist leer. - Sie ahnen sicher schon, wer der apokalyptische Reiter und Widergänger mit dem stechenden Blick und dem wehenden Backenbart ist.

Aber dieser grausige Ritter Blaubart ist nicht der Einzige, von dem akute Gefahr droht. - Was hat es mit der somnambulen Exverlobten des am Herzen schwer verwundeten Earls, Eileen St. Claire, auf sich. Ist sie wirklich auf ihr Erbteil, die Hinterlassenschaft ihres Gatten Roscoe erpicht. Spielt sie mit James Morvin, der ihrem teuren Verblichenen das Gift reichte, ein doppeltes Spiel, um auch den Earl zu töten?

Die "Pendragon-Legende" ist ein intelligentes Verwirrspiel zwischen den Genre, Epochen, zwischen Realität und Fiktion. Ein überzeugender Spaß aus dem Elfenbeinturm.

"Antal Szerb (1901-1945) war Literaturprofessor an der Universität in Szeged. Seine 1934 erschienene ungarische Literaturgeschichte ist bis heute in Ungarn berühmt, ebenso wie sein 1941 veröffentlichtes Monumentalwerk "Die Literaturgeschichte der Welt". Seine Romane, darunter vor allem die jetzt in neuer Übersetzung und erstmals im deutschsprachigen Raum vorliegenden Titel "Die Pendragon-Legende" (1934) und "Reise im Mondlicht" (1937), werden derzeit international wieder entdeckt und neu aufgelegt. Begeisterte Kritiker und Leser feiern ihn als einen der bedeutendsten und meistgelesenen ungarischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Antal Szerb starb im Alter von 43 Jahren im Internierungslager Balf in West-Ungarn." (... sagt der DTV Verlag)



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