Allmen lebt vom ansehnlichen Vermögen seines adligen Vaters, der den Bodenbesitz der Familie geschickt in Geld zu münzen verstand. Besser: lebte, denn der anspruchsvolle Bonvinant hat das Erbe seines Altvorderen durchgebracht. Jetzt lebt Allmen mit seinem Diener Carlos im Gärtnerhaus des Anwesens, das ihm einst gehörte. Der aus Guatemala gebürtige Dienstbote ist dem adligen Herren und seinen formvollendeten Manieren gänzlich untergeben. Er sorgt für seinen Lebensunterhalten nebenbei selbst, um die lieb gewordene Symbiose aufrecht zu erhalten.
Bislang reichte es Allmen, die Gläubiger bei Laune zu halten, an der Aura der Bonität zu putzen und gelegentlich durch geschickte Betrügereien einen Geldfluss zumindest zu simulieren. Doch nun steht dem verwöhnten Herrn mittleren Jahrgangs im wahrsten Sinn des Wortes der Gläubiger Dörig auf dem Fuß.
In dieser heiklen Lage kommt Allmen Joëlle, die Tochter eines steinreichen Finanziers, mit ihrem Heißhunger auf Liebe und was sie dafür hält, wie gerufen. Doch die Liaison nimmt bedenkliche Wandlungen. Und als Allmen eine kleine Dieberei als Frucht dieser Verbindung zu seinem Verbündeten Jack Tanner, einem Antiquar bringt, scheidet dieser alsbald gewaltsam aus dem Leben...
Fazit: Alles auf Null. Ein feines Buch zum Jahresanfang 2011.
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Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, ist Schriftsteller, Kolumnist (er schrieb die wöchentliche Kolumne ›Business Class‹ und verfasste die Geschichten um Geri Weibel) und Drehbuchautor (u.a. schrieb er 2009 das Drehbuch zu dem Film ›Giulias Verschwinden‹). Bis 1991 arbeitete er als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane – zuletzt ›Der Koch‹ – sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Spanien und Guatemala.
(...sagt der Diogenes Verlag)