Gar nicht so weit hergeholt scheint nach den neuesten Tagesmeldungen die Vorstellung, globale Politik könne über Piraten-Netzwerke gesteuert werden. 'Hackerangriff auf den Weltwährungsfonds' (IWF) hieß es gestern, Pfingst-Sonntag, am Tag der Ausschüttung des Heiligen Geistes.
Zeitgleich ruderte nach Bekanntwerden dieser Katastrophe der IWF zurück: ist ja nichts passiert. Es wurden ja nur große Mengen von Daten entfernt (und sicher auch gestohlen), Emails und Dokumente. Trotzdem eine ausländische Regierung hinter diesem Angriff vermutet wird, gibt man sich den Anschein von Gelassenheit.
Nicht anders operiert in "Darknet" der 'Daemon'. Als Virusprogramm ein Netzwerkfresser, geschrieben von einem inzwischen verblichenen Spieleprogrammierer, mit dem Zweck, die Welt vor dem sinnlosen Wachstums-Amok zu retten.
Mit 'Atta-Atta-Dei-Dei' ist der korrupten Gewinn-Maximierungs-Gesellschaft aber nicht beizukommen. Deshalb operiert das Piraten-Netz mit äußerster Gewalt konsequent gegen die Köpfe des etablierten Systems. Das macht es potentiellen Sympathisanten nicht eben leicht, die Fronten zu wechseln und an der Etablierung einzelner sinnhafter Cyber-Netzwerke mitzuwirken...
Fazit: Interessantes Planspiel. Science Fiction für Erwachsene.
"Bevor
Daniel Suarez seinen ersten Roman begann, machte er als Systemberater Karriere und entwickelte Software für zahlreiche große Firmen der Militär-, Finanz- und die Unterhaltungsindustrie. «Daemon» veröffentlichte er 2006 unter Pseudonym im Eigenverlag. Nachdem der Roman die Internet- und Gaming-Community im Sturm erobert hatte, wurde ein großer Verlag auf das Buch aufmerksam. In der neuen Ausgabe avancierte «Daemon» zum Bestseller; eine Verfilmung ist in Vorbereitung. Daniel Suarez, der bereits einen zweiten Roman vollendet hat, lebt und arbeitet in Kalifornien."
(sagt der Rowohlt Verlag...)