Mauser geht einiges im Kopf herum, seit er in Pension ist. Der Eigenbrödler, der sich seinen Betätigungsdrang und sein schweres Gemüt mit der Archäologie zu vertreiben hofft, ist Siedlungsresten einer bronzezeitlichen, germanischen Kultur auf der Spur. Es ist Herbst und ein wenig gruselig im Wald, als er mit seinem Detektor den Waldboden absucht.
Der 73-Jährige resümiert nebenbei über sein Leben als einsamer Wolf . Über sich, seine verquaste Familie und sein kinder- und eheloses Dasein und gerät dabei in Denkschleifen. Mauser will schon das Handtuch werfen, als das Gerät plötzlich anschlägt. Ein silberner Glücksbringer ist der Lohn seiner akribischen Suche. Dass an den Kettchen noch etwas Verwesliches hängt, bringt Mauser in die Bredouille.
Der gewiefte Hobbyarchäologe erkennt sofort, dass die geschundene Mädchenleiche kein Fall für das Museum, sondern für die Kripo ist. Nach einem kurzen Kampf mit seinem Gewissen, setzt er sich mit der Polizei in Verbindung. Als Mauser erfährt, dass das 12-jährige Opfer 1933 gewaltsam zu Tode kam, geht ihm auch die eigene Familiengeschichte wieder durch den Sinn. Der Tod seiner älteren Schwester, als 'unwertes Leben' 1943 von den Nazis ins Gas geschickt. Und der Suizid seiner Mutter. Mauser kramt das Tagebuch seiner Mutter aus dem Dachboden hervor und wird fündig...
Fazit: Berührendes Krimidebüt. Wer möchte, kann gemeinsam mit den Protagonisten des Buches eine Glaubenskrise meistern.
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Rainer Gross, geboren 1962 in Reutlingen/ Baden-Württemberg. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in Tübingen, danach Studium an einem theologischen Seminar. Er ist verheiratet und lebt seit 2002 als freier Schriftsteller in Ahrensburg. Der Kriminalroman »Grafeneck« ist seine erste Buchveröffentlichung."
(... sagt der Pendragon Verlag)