Der passionierte Loner Soneri fühlt sich magisch angezogen von diesem Mordfall, den er – so seine neue, rücksichtsvoll verständige Lebensgefährtin Angela - lieber abgeben sollte. Denn vor der Pension Tagliavini lernte der melancholische Commissar einst seine Frau Ada kennen, die als Krankenschwesternschülerin in der Studentenpension Quartier genommen hatte. - Eine Wunde, die keinesfalls verheilt ist.
Bei seinen Nachforschungen findet Soneri ein Foto von seiner Frau Ada in den Armen eines anderen. Die Gewissheit über eine große Liebe, gute Ehe und Vergangenheit beginnt zu wanken und mit ihr der Boden unter seinen Füßen.
Der Fall Tagliavini scheint verworren, der Tatmotive sind viele. Da ist zum einen die rachsüchtige Ghitta Tagliavini, die als bildhübsche, junge Frau als Liebhaberin eines verheirateten Mannes verfemt, ihr Dorf Rigoso verlassen muss und keine Chance auslässt, deren Einwohner zu beschämen, indem sie die Immobilien dieses Provinznestes peu á peu aufkauft.
Da ist zum anderen die geschäftstüchtige Ghitta Tagliavini, die ihre Pension in schwierigeren Tagen zu einem Stundenhotel umwidmet, in dem die Prominenz Parmas ein- und ausgeht. Und zu guter Letzt ist da auch die kriminelle Ghitta Tagliavini, die aus ihrer Pension eine Art toten Briefkasten und Umschlagort für faule Geschäftchen von Politikern und Geschäftsleuten macht.
Auf seinem Weg zur Wahrheit - über seine eigene Vergangenheit, die korrupte Kehrseite Parmas und den Mörder der auch als Hexe und Wunderheilerin verschrienen imposanten Alten – taucht Soneri auch in die politische Vergangenheit der Stadt und seiner Bewohner.
Votum: Sensibel, vielschichtig, tiefgreifend!
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Valerio Varesi wurde 1959 in Turin geboren. Er promovierte mit einer Arbeit über Kierkegaard. Heute ist er Redakteur der
Repubblica und lebt in Parma. Der erste Band der Serie um Commissario Soneri, "Der Nebenlfluss", wurde von Presse und Publikum begeistert aufgenommen."
(... sagt der Kindler Verlag)